
Wie Manuela lernte, Mitgefühl zu zeigen ohne sich selbst aufzugeben
Mitleid mit anderen zu haben, während man sich selbst vernachlässigt – ein Muster, das Manuela Seyferth jahrelang lebte. Als hochempathischer Mensch fühlte sie das Leid anderer so intensiv, als wäre es ihr eigenes. „Wenn Mutti leidet oder wenn Oma leidet, durchbohrt es mein Herz“, beschreibt die zuvor an extremer Empathie Leidende ihre Erfahrung. Doch diese übermäßige Empathie hatte einen hohen Preis: Manuela vernachlässigte ihre eigenen Bedürfnisse und wertete sich selbst ab, wann immer sie nicht helfen konnte.
Der Wendepunkt: Grenzen setzen als Akt der Selbstfürsorge
„Ich dachte, an sich selbst zu denken ist egoistisch“, erinnert sich Manuela an ihre frühere Denkweise. Diese Überzeugung führte dazu, dass sie ständig versuchte, die Probleme anderer zu lösen, selbst wenn dies ihre eigenen Ressourcen erschöpfte. Grenzen setzen lernen war für sie ein völlig fremdes Konzept.
In einem Coaching entdeckte Manuela einen revolutionären Gedanken: Grenzen zu setzen ist kein Egoismus, sondern ein notwendiger Akt der Selbstfürsorge. „Es hilft ja niemanden, wenn ich in die Probleme der anderen noch mit einsteige“, erklärt sie ihre neue Erkenntnis. Diese Einsicht war der Anfang ihrer Transformation.
Von Selbstabwertung zu gesundem Selbstwert
Vor dem Coaching betrachtete sich Manuela als „minderwertig“, wenn sie nicht allen helfen konnte. Diese Selbstabwertung führte zu einem Teufelskreis aus übermäßiger Hilfsbereitschaft und anschließender Erschöpfung. Gewöhnliche Bewältigungsstrategien wie Ablenkung, Verdrängung oder das Aufsetzen einer Maske der Freundlichkeit brachten nur kurzfristige Erleichterung.
Heute hat die Coaching-Teilnehmerin eine gesunde Balance gefunden: „Ich helfe in dem Rahmen, den ich kann und biete meine Hilfe an.“ Diese scheinbar einfache Aussage repräsentiert einen tiefgreifenden Wandel in ihrem Denken.
Die Herausforderung des Loslassens
„Den Satz, den ich nicht verstanden habe: Ich lasse es gar nicht mehr so doll an mich ran“, berichtet Manuela über einen wichtigen Lernprozess. Viele Menschen mit extremer Empathie glauben fälschlicherweise, sie müssten das Leid anderer vollständig mitfühlen, um hilfreich sein zu können. Diesen Denkfehler zu durchbrechen kostete Manuela mehrere Monate intensiver Arbeit.
Möchtest du mehr über Manuelas Verwandlung erfahren und sehen, wie sie heute über ihre Erfahrungen spricht? Schau dir das folgende Video an:
Erkennst du dich in Manuelas Geschichte wieder?
- Fühlst du dich oft von den Problemen anderer so überwältigt, als wären es deine eigenen?
- Fällt es dir schwer, „Nein“ zu sagen, wenn jemand um Hilfe bittet, selbst wenn du keine Ressourcen mehr hast?
- Wertest du dich selbst ab, wenn du nicht allen helfen kannst?
- Glaubst du insgeheim, dass Selbstfürsorge egoistisch ist?
- Hast du das Gefühl, dass deine extreme Empathie dich manchmal mehr belastet als sie dir oder anderen hilft?
Wie würde dein Leben aussehen, wenn du wie Manuela gesunde Grenzen setzen könntest?
- Wie würde sich deine emotionale Gesundheit verändern, wenn du Mitgefühl zeigen könntest, ohne dich selbst aufzugeben?
- Welche neuen Möglichkeiten würden sich für dich eröffnen, wenn Grenzen setzen für dich zur Selbstverständlichkeit würde?
- Wie würden sich deine Beziehungen verbessern, wenn du nein sagen könntest, ohne Schuldgefühle zu haben?
- Wie viel mehr Energie hättest du für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind, wenn du nicht mehr von den Problemen anderer ausgezehrt würdest?
Gesunde Grenzen: Der Schlüssel zur echten Hilfsbereitschaft
Eine wichtige Erkenntnis aus Manuelas Geschichte ist, dass wahre Hilfsbereitschaft nicht aus Selbstaufopferung entsteht. Im Gegenteil: Wer gesunde Grenzen setzen kann, ist langfristig in der Lage, anderen besser zu helfen. Die Vorstellung, man müsse leiden, um mitfühlen zu können, ist ein verbreiteter Denkfehler.
Während viele Betroffene mit extremer Empathie zu konventionellen Methoden wie Psychotherapie, Antidepressiva oder Entspannungstechniken greifen, war der Schlüssel für Manuela das Erkennen und Auflösen der zugrunde liegenden Denkmuster. Sie lernte, dass ihre übermäßige Empathie nicht in ihrer Persönlichkeit verwurzelt war, sondern ein erlerntes Muster darstellte – eines, das sie ändern konnte.
Heute kann Manuela authentisches Mitgefühl zeigen, ohne dass „es ihr Herz durchbohrt“. Sie versteht nun, dass Grenzen setzen lernen keine egoistische Handlung ist, sondern eine notwendige Voraussetzung für gesunde Beziehungen und nachhaltiges Wohlbefinden.
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